Einmol im Jahr kütt der Rhing usem Bett, nämlisch dann wenn er huhwasser hätt...
Ich stehe am Fenster und schaue auf den Rhein. Die Möwen scheinen zu spielen. Sie fliegen den Rhein stromaufwärts um sich dann auf dem Wasser wieder runter treiben zu lassen.
Die Schifffahrt ist eingestellt, weil das Wasser zu hoch ist und die Schiffe dann nicht mehr unter den Rheinbrücken durch kämen.
Mir zeigt sich ein friedliches Bild.
Unser Balkon sieht traurig aus. Die Pflanzen darauf, wie zerrupft. Das Vogelhaus hat kein Futter mehr. Ich liebe es wenn die Spatzen sich dort tummeln und ums Fressen buhlen. Ich werde gleich was nachfüllen.
Eigentlich ist es hier ländlich. Aber das Hochwasser zieht Menschen an. Vor Wochen noch, fuhren wir km, um in den Schnee zu kommen. Jetzt kommen die Menschen zu uns um das Hochwasser zu bestaunen. Ich habe noch nie so viele Menschen wie Heute hier gesehen.
Corona dauert irgendwie schon zu lang. Ich bin froh, dass ich so ländlich wohne und die Gelegenheit dazu habe, in der Natur spazieren zu gehen. Man ist froh, wenn man mal rauskommt! Oder wie jetzt, dass Hochwasser fotografisch festhalten kann.
Es regnet in Strömen. Mit dem Auto haben wir drei Stationen anvisiert.
1.Porz Zündorf (meine Heimat)
2. Köln Poll (Rheinwiesen)
3. Deutzer Platz (Kirmesplatz)
Auch wenn ich hier schon 1000 Male war, ist es immer wieder anders.
Dank der Gummistiefel werden meine Füße kalt. Der Regenschirm schützt zwar - aber stört extrem beim Fotografieren. Als ich dachte alles im Kasten zu haben und eigentlich nur noch Duplikate fotografierte, kamen die Jungs mit einer geliehenen Vespa und hinten dran (wie sich herausstellte) Simon mit seinem Board. Also scheiß auf den Regen und die kalten Füße!
Ein kurzes aber interessantes Intermezzo!
Deren Füße dunkelrot von kalten Wasser, bemerke ich , wie sich am Rand des Hochwassers die Menschen versammeln, um dem Spektakel zu folgen. Die Handys gezückt. Es wird schwieriger, dass alles zu fotografieren. Ich mit meinem Weitwinkel, überlege und verfluche mich selbst, kein Tele dabei zu haben. Also das Beste daraus machen!
Letztendlich bin ich Glücklich! Die Jungs packen ihre Sachen ein und wir verlassen ebenfalls den Ort.
Das Hochwasser wird wieder gehen - genauso wie der Winter.
Corona wird ebenfalls irgendwann vorbei sein und wir wieder freier!
Ich stehe immer noch am Fenster. Es hat angefangen zu schneien.
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