Venedig – Du hast mich wieder.
Ein 5. Mal 😊
Ich komme an – an irgendeiner der zahllosen Vaporetto Stationen. Links von mir – der Markusplatz mit all seinen schreienden Möwen und Tauben. Tauben, die Jet Fliegern gleichkommen und einem fast den Skalp abtrennen. Das Navi in der Hand, um sich im Labyrinth zurecht zu finden. Laufe ich an all den Touri Ständen vorbei. Kitsch hoch drei - untermalt mit Italienischen Sprachfetzen – hach – ich liebe es!
Die Sonne scheint. Nun ja – für den ersten Tag ganz ok. Fototechnisch nicht ganz so meins.
Ich hoffe auf Nebel!
Das Hotel in einer der engen Gassen mit roter Leuchtschrift. Ganz gut schon vom Anfang der Gasse zu sehen, was gut ist, um es beim Blick in die Gasse, auf der Suche nach dem Hotel auch immer wieder zurück zu finden. Das Zimmer selbst extrem klein. Ich drehe mich im Kreis um einen Platz für den Koffer zu finden.
Schnell raus hier und schauen wie es dem Markusplatz so geht. Unterwegs riecht man die Kanäle – trotz der niedrigen Temperaturen. Noch ein wenig von der Rolle – beruhige ich mich langsam. Alles noch so, wie ich es verlassen hatte. Ein paar Baustellen sind hinzugekommen. Sie versperren den ungetrübten Fotoblick. Egal – kriege ich irgendwie hin.
Ich habe mich damals beim ersten Mal in Venedig verliebt!
Es gibt Städte, die man immer und immer wieder besuchen kann. Venedig ist so eine Stadt. Auch wenn ich mittlerweile schon das 5. Mal hier bin, so ist es doch immer wieder anders. Ich möchte diese Stadt kennenlernen. Ich reise nicht alleine. Auch das bringt immer wieder andere Erlebnisse mit sich. Ich werde wohl des Reisens nach Venedig nicht überdrüssig, weil ich immer wieder Venedig anders erleben werde. Neue noch nicht besuchte Orte und Plätze, die es zu entdecken gibt. Andere Begegnungen. Die Geschichte Venedigs.
Blendet man den Touri Nap aus und begibt sich wie in einer Blase auf der Suche nach Venedig und dessen Ursprung, kann man vieles entdecken.
Venedig stirbt aus. Zählt etwas unter 53.000 Einwohnern (im Historischen Zentrum – nicht das Festland einbezogen). Dafür ist die Zahl der Touristen enorm. In einer Doku erfuhr ich, dass ein Amerikaner wohl mal einen Venezianer gefragt haben soll, wann denn der Park schließt. Der darauf antwortete, dass dies eine Stadt ist, die niemals schließt. Die Venezianer veranstalteten so eine Art Protest, wo Venedig als Veniceland angepriesen wurde.
Ich bin auch ein Touri – laufe mit meiner Kamera umher und versuche Venedig so einzufangen, dass es nicht den Mainstream der Flut an Bildern gleich kommt. Ich kann auch so nicht fotografieren, weil ich nicht so fühle. Meist lösche ich solche Bilder wieder, wenn ich sie beim Sichten auf der Kamera vorfinde.
Irgendwann einmal vor langer Zeit, hatte ich auch mal italienisch gelernt. Es ist aber schon Jahrzehnte her. Immer wieder bin ich der Hoffnung, dass wenn ich in Italien bin, ich mich erinnere und mein Wortschatz sich wieder einstellt. Es sind wie Erinnerungslücken, die sich wie ein Puzzle zusammensetzen.
Letztendlich habe ich Venedig wieder ein Stück mehr kennengelernt. War auch im geschichtsträchtigen Dogenpalast. Der ehrlich gesagt beeindruckend wie auch bedrückend war. Besonders das Gefängnis von Venedig. Seelen die dort gequält wurden und angekettet einsaßen. Ich zeige keine Bilder darüber, weil ich keine gemacht habe. Es sind kalte Räume - genauso verschachtelt wie Venedig selbst. Ich wollte dort wieder raus.
Letztendlich sind Fotos entstanden, die sich von den vorherigen Besuchen in Venedig unterscheiden. Klar – habe ich die typischen Gondelbilder oder den Canale Grande fotografiert. Aber wie immer seht Ihr Bilder aus meiner ganz persönlichen Sicht. Anders in seiner Aufnahmeform.
Unterwegs mit dem Lensbaby, was mir ermöglicht, meiner Sichtweise am besten zu interpretieren.
Nebel gab es keinen und Aqua Alta auch nicht. Dafür aber zwei Tage die eher bewölkt waren. Da sind meine besten Bilder entstanden. Ich war richtig angefixt und im Flow.
Vielleicht sollte ich das hier an dieser Stelle erwähnen. Geht man in Venedig essen, so sind die Portionen recht klein geworden und das überall. Täglich saßen wir da und fragten uns, nachdem wir gegessen hatten - was wir nun essen würden. Total überteuert! Bier gab es für umgerechnet 7 €. In einem Restaurant gab es sogar nur eine Sorte. Na was wohl für eine? Natürlich italienisches Bier. Für den Kellner selbstverständlich, der etwas von Gildo Horn hatte ( er hatte was von einem Schluffi). Ich sagte ihm, so gut ich es in italienisch konnte, dass es letztendlich egal sei, welches Bier er bringt. Hauptsache Bier, was den Kellner lachen ließ.
Nach all den kleinen Portionen und allgemein schlechten Essen ging die Reise dem Ende zu.
Am Tag der Abreise regnete es. Etwas Nebel kam auf. Hach – ich liebe es!
Auf dem Weg zum Flughafen über das Wasser, erhaschte ich noch die letzten Stationen von Venedig. Ich saß ganz vorne im Bug des Bootes und machte noch ein paar Handybilder.
Eines ist gewiss – ich komme wieder!
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Susanna Ronge (Dienstag, 04 Februar 2025 18:54)
Liebe Elke,
wir waren ungefähr zur gleichen Zeit in Venedig.�
Aber wer trinkt denn in Venedig Bier? Einen Aperol unbedingt, aber Bier?
Und was das Essen anbelangt, da hatten wir wohl Glück. Wir waren in unserem Stammlokal wie immer und die Portionen sowie die Qualität waren die selbe, wie in allen Jahren zuvor, wenn wir dort waren. Lediglich etwas teurer war es - aber das ist auch hier Zuhause so und mehr hat das Essen dort auf keinen Fall gekostet, als hier in Dortmund.
Beim nächsten Mal sage ich Dir, wo das ist, dann wird es kein Reinfall. �
Auf Nebel haben wir auch vergeblich gehofft - aber dafür hatten wir den dann danach Zuhause en Masse. �
Wir waren dieses Mal auch wieder in Ecken weg von den vielen Menschen unterwegs und es ist immer wieder ein Fest, diese Stadt mit ganz neuen Wegen zu erkunden.
Sie ist einfach wunderbar. ☺️