Safety First...

Safety First... ein Saphir für mich....Jung ungestüm....voller Entdeckungsdrang. Lauras Baby. Seit dem 13.07.2020 gehört er zu unserer Familie. Aber ich fange mal von vorne an :-)

 

Laura hat ihre Liebe zu Pferden mit zwei Jahren entdeckt. Das erste Mal sah sie ein Pferd im Fernsehen – Sportkanal (Springreiten). Von da an, war sie nicht mehr zu halten. Qualvolle Jahre folgten. Von nun an, wurden Ferien auf Pferdehöfen gemacht. Leider durfte sie in so jungen Jahren noch keinen Reit Kurs belegen (wegen der Wirbelsäule). Erst mit 6 Jahren war daran zu denken. Nichts ist schwieriger auszuhalten, wenn Kinder quengeln und man als Mutter mitleidet. Erstens, weil das Kind selber leidet und zweitens, weil es andererseits nervt. Ambivalenz begleitete mich bis zu ihrem 6. Lebensjahr.

 

Laura hat viel ausprobiert. Ob es Ballett war, wo sie irgendwann fragte, wann denn der Punk abgehen würde und ich leider antworten musste, dass nie der Punk beim Ballett abgehen würde. Oder der Turnverein etc… Nun ja – das Ballett Thema hatte sich dann nach einer Saison erledigt. Geschwommen ist sie bis zu ihrem 16 Lebensjahr. Aber geritten ist sie seit ihrem 6. Lebensjahr bis heute.

 

All die Jahre hatte sie Reitbeteiligungen, die aber immer wieder mit Tränen endeten. Laura hatte immer sehr enge Verbindungen zu ihren Pflegepferden aufgebaut. Um so schlimmer war es dann, wenn die Pferde verkauft wurden und einen anderen Besitzer bekamen.

 

Eigentlich wollte Laura 2020 nach Australien (work and Travel). Corona hat uns allen einen Strich durch unsere Vorhaben gemacht. Zu dieser Zeit war Lauras letzte Reitbeteiligung „Element“ auch verkauft worden.  Laura war, wie viele von uns, in ein Loch gefallen und wusste nicht wirklich, was sie nun machen sollte. Aber sie hat, wie sie nun einmal ist, ihre Pläne einfach der geschuldeten Situation angepasst. Sie hat umdisponiert. Ich hörte sie sagen, dass sie gerne wieder reiten würde. Mein Vorschlag, eine neue Reitbeteiligung zu suchen, entgegnete sie mir, dass sie es nicht mehr könne. Man hätte ihr in den letzten Jahren immer wieder die Pferde abgenommen und es würde ihr jedes Mal das Herz zerreißen.

Ich verstand das und leidete irgendwie mit. Also begann sie mit der Suche eines Pferdes, mit dem Budget, welches sie für Australien gebraucht hätte.

 

Ein Pferd zu suchen ist gar nicht so einfach. Die Chemie muss stimmen. Es ist wie eine Partnersuche. Zudem sollte es ein Springpferd sein, mit Potential nach oben. Ein Pferd was nicht ausgebildet ist. Sozusagen ein Rohdiamant.

In den folgenden Wochen, bekam ich immer wieder Bilder via Whats App von ihr zugesendet. Irgendwann war auch Safety dabei. Als ich ihn sah, wusste ich, dass er es ist! Natürlich hat Laura sich auch fast alle Pferde vor Ort angeschaut. Safety war der letzte, den sie vor Ort besuchte.

Ein Anruf: voller Freude in ihrer Stimme, hörte ich sie sagen: „Mama – er ist es“

 

Der Tag der Abholung von Safety, war voller Emotionen. Laura war so überwältigt von ihren Gefühlen, dass sie total aufgelöst aus dem Auto, während sie hinter dem Anhänger herfuhr, mich anrief. Ich machte mir Sorgen, ob sie überhaupt im Stande war, selbst zu fahren. Ich bekam Gewissensbisse, nicht bei ihr gewesen zu sein, an so einem wichtigen Tag! Auch jetzt noch, während ich das hier schreibe, fühle ich mich mies dabei. Mir war einfach nicht klar, wie WICHTIG diese Situation war!

 

Laura ist so erzogen worden, selbst Entscheidungen zu treffen. Meinungen zu äußern und viel selbst zu machen. Da greift die Frage, wieviel Verantwortung tragbar ist. Es gibt Situationen im Leben, die steht man am besten gemeinsam durch. Da sollte man da sein!

 

Es war für uns alle sehr aufregend. Auch für Safety. Laura erzählte mir, als er auf den Anhänger geladen wurde, hätte er seinen Kumpels, mit denen er 4 Jahre zusammen war, entgegen gewiehert. Es war wohl wie ein Schrei.

 

Nun ist Safety schon ein paar Wochen hier und hat viel gelernt. Er hat sich gut in die Herde integriert und merkt, dass er wer ist. Laura hat, wie soll es auch sein, ein sehr inniges Verhältnis zu ihm aufbauen können. Anfänglich konnte man ihn noch nicht einmal anfassen. Es war so schlimm, dass noch nicht einmal der Tierarzt ihn an den Hinterläufen untersuchen konnte.

 

Safety hat sich als Rüpel entpuppt. Zankt andere, die ihm nichts tun und wird dafür aber auch gebissen und getreten. Er sieht wie ein Kind aus, dass sich ständig irgendwo die Hosen aufreißt. Laura verarztet ihn fast täglich.

 

Er ist vier Jahre alt,168 groß und wird noch wachsen. Meine Angst vor Pferden ist im Laufe der Jahre geschwunden. Früher sahen alle Pferde für mich gleich aus. Unterschieden sich nur in den Farben. Aber heute sehe ich richtige Charakter Köpfe. Gesichter, die genauso unterschiedlich wie beim Menschen sind. Safety hat einen lieben Blick. Sanft irgendwie.

Ich liebe dieses Pferd und er gehört zu unserer Familie!

 

Letztens sind wunderbare erste Bilder entstanden. Es hat mich beim Sichten aus den Schuhen gehauen. Nicht wegen der Bilder selbst, sondern weil die Chemie, zwischen Laura und Safety sehr stark zu spüren ist. Eine innere Vertrautheit mit einer großen ausstrahlenden Ruhe.

Füreinander geschaffen!

 

Vielleicht kommt ja auch bei Euch genau das rüber?!

In Zukunft wird es öfter Bilder von den Beiden geben. Ihr sowie ich, dürft gespannt sein. Mal schauen, was noch so kommt 😊

 

 

P.s: Laura hat ihn Safety First genannt, weil Safety eher ängstlich und vorsichtig ist 😊

Ich hätte ihn Saphir genannt, weil er Edel daher stolziert und eine überaus prächtige Größe hat.

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