Nebel - Du undurchsichtig mystische Unendlichkeit
schwebend in einem Hauch von Nichts
Ich liebe den Nebel
schon lange - eigentlich so lange ich denken kann. Ich erinnere mich, dass ich am Fenster meines Kinderzimmers fast mit der Nase an der Scheibe hing und nach draußen starrte. Ich schaute in ein undurchsichtiges Nichts. Verschwommen - wie Watte.
Ich spaziere gerne im Nebel. Ich liebe dieses Vakuum, dass einen zu umgeben scheint. Schallwellen verstummen darin. Dinge und Menschen verschwinden, als wenn sie nie da gewesen wären, oder tauchen aus dem Nichts auf. Einen kurzen Moment hört man ein tippeln von Hundepfoten, um das sie im nächsten Augenblick wieder verschwinden. Ich glaube, genau das sind solche Momente, die ich mit all meinen Sinnen in mir aufnehme. Man schaltet den ganzen Kram drumherum ab. Nebel nimmt einem die Sicht auf Unwichtiges.
Reduzierung des Überangebotes an äußerlichen Reizen, so würde ich es formulieren. Rein fotografisch durchaus auch eine Herausforderung. Gestaltet sich die Belichtung schwierig. Es ist ein Zusammenspiel des sich fallen lassen der Gegebenheiten und dem was sich bietet.
Oft konnte ich mir anhören, ich sei zu düster in meinen Bildern. Zu undurchsichtig - vielleicht auch zu traurig.
Ich bin nicht traurig! Man muss ihn nicht mögen, den Nebel. Er schüchtert ein - er macht ein wenig Angst. Eine Freundin sagte mal zu mir, dass sie es nicht verstehen könne, dass ich ausgerechnet bei Nebel den Weg nach draußen suche. Sie hätte zu viel Angst, dass man ihr was wolle.
Und genau da ist sie, die Angst.
Nebel verhüllt, genau wie Dunkelheit. Ich habe meinen Kindern beigebracht, nur weil es Dunkel ist, muss man keine Angst haben. Was soll denn dort sein? Geschichten von bösen Menschen, findet man eher auf einer voll beleuchteten Straße in der Stadt. Da machen sich die Bösen, der Reizüberflutung an zig tausend Geschehnissen zu Nutzen, weil der Mensch vor lauter Dinge nichts mehr sieht.
Ich brauche keine Bilder von solch Szenarien der Reizüberflutung.
Die Nebel Fotografie ist eine Möglichkeit des Rückzuges.
Denn -
Was bleibt ist man selbst, in einem kleinem Radius der Wahrnehmbarkeit!
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